Gedanken
Wallfahrt 2023
Wo Gott dich hingesät hat, da sollst du blühen (aus Afrika).
"Hast Du Angst vor dem Tod?", fragte der kleine Prinz die Rose.
Darauf antwortete sie: "Aber nein. Ich habe doch gelebt, ich habe geblüht und meine Kräfte eingesetzt, soviel ich konnte. Und Liebe, tausendfach verschenkt, kehrt wieder zurück zu dem, der sie gegeben. So will ich warten auf das neue Leben und ohne Angst und Verzagen verblühen."
Antoine de Saint-Exupéry
Dieser Ausschnitt vom Kleinen Prinzen war in der Traueranzeige von Rosi Mittermaier. Ich kannte die gute Frau nicht, aber alles was man so mitbekommt, hat sie einfach nur gelebt, hat ihr Talente und Gaben umgesetzt, ist mit Fleiß zur Goldrosi geworden. Da wo sie war, hat sie geblüht. Auch nach ihrer Karriere.
Und wir? Trauen wir uns da wo Gott uns hingesät hat auch zu blühen? Trauen wir uns was zu wagen? Oder sind wir mehr der „nein ich weiß nicht ob ich das kann“ und „mei, wenn es wer anders macht dann brauch ich nicht“? Ja immer die anderen. Es mag ja sein, daß es in jungen Jahren oft schwierig ist alles unter einen Hut zu bringen: Partner, Hausbau, Karriere, Kinder, Schule usw.. Aber diese Zeit ist doch auch mal vorbei. Und dann - hat man andere Ausreden.
Es wäre so wichtig sich zu engagieren in Kirche in Vereinen, Feuerwehr, Sanitäter - am Nächsten. Warum trauen wir uns nicht. Ja, es ist nicht jedermanns/jederfrau Sache sich vorne hinzustellen und was von sich zu geben. Aber stellt euch doch mal vor ihr habt einen guten Gedanken und lasst diesen vorlesen weil einem selber der berühmte Frosch im Halse steckt.
Ich behaupte, daß jeder etwas gut kann, warum lasst er die anderen nicht davon wissen?
Ohne Halt, ohne Wurzeln geht nichts.
Bevor man blüht und was weitergeben kann, muss man da nicht selbst erstmal einen sicheren Stand haben? Wurzel geschlagen haben damit man weiß wo man hingehört? Wenn man selber wie die berühmte Fahne im Wind hängt und sich mit dem Wind bzw. Meinungen drehen läßt, wie soll man da für andere blühen, halt sein, eine Meinung haben?
Woher kommen unsere Wurzeln? Von Kind an zu wissen wo man hingehört. Eine Mutter, ein Vater, Opas, Omas was halt so dazugehört, wenn man Kind ist und wissen muss wo man aufgefangen wird. Das zieht sich durch bis zum Jugendlichen und Erwachsenen. Klar muss man lernen auf eigenen Füßen zu stehen. Ein guter Rat – was aber kein Ratschlag werden soll – den kann man sich immer wieder daheim holen.
Wurzeln kann auch Heimat sein. Was gibt meinem Leben Halt, Nahrung, Stabilität, Energie? Da wo man „dahoam“ ist. Die Familie, die Freunde, die Arbeit. Da wo man sich daheim fühlt, wo man gerne hinfährt, wo man ankommt.
Am Besten wäre die Kombination von einem Tiefwurzler mit Flachwurzeln außen herum. Tiefe Wurzeln zu haben um Standfest zu sein, sich nicht erschüttern lassen, festen Halt wenn Stürme kommen. Helfen tun dazu auch die Flachwurzler, dass was in die breite geht und um uns ist, die da sein können eine gesunde familiäre Beziehung, Gemeinschaft mit Freunden, Rituale, Hobbys usw.
Was der Herrgott mit einem immer vor hat – man weiß es nicht genau. Warum zieht man um? Von einer Stadt in die andere? Nur wegen Karriere und Geld? Oder auch in dem Bewusstsein, daß eine Entscheidung nicht von ungefähr kommt? Sondern dass sich unser Herrgott um jeden einzelnen von uns Gedanken macht. Oder warum wird man zum Gruppenleiter, Abteilungsleiter, Verantwortlicher für einen Arbeitsablauf oder Projekt? Man wird wo „hingesät“ und da soll man blühen. Mit seinen Fähigkeiten und Begabungen.
Und hier keine Angst haben, wenn die Blühte mal verdorrt. Es mag ja sein, daß es ein falscher Versuch war, daß zwar der Herrgott weiß, daß man es draufhat, aber man selber an sich zweifelt oder merkt das man der neuen Aufgabe nicht gewachsen ist. Ja und? Man lebt noch und man ist um eine Erfahrung reicher. Aber ohne probieren steht man auf er Stelle und es kommt eine Unzufriedenheit, weil man nicht weiß was das Ergebnis wäre.
Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede. Wir haben hier bei uns die Freiheit alles zu tun. Alles probieren zu dürfen, man kann sich frei bewegen und was tut man: Sich ins gemachte Nest sitzen und schauen was die anderen tun. Tja jeder ist auf eine andere Art und Weise zufrieden zu stellen.
In einem Lied heißt es: Alles aus Gottes Hand nehmen. Alles in Gottes Hand legen. Alles in Gottes Hand lassen, dann kannst getrost Du sein. Wenn das noch nicht hilft, dann gibt es den Spruch: Gott hilft spätesten rechtzeitig. Traun wir uns etwas zu tun.
Wallfahrt 2022
Erinnerungen
Haben Sie schon mal die alte Küche, das alte Wohnzimmer oder ihr Kinderzimmer ausgeräumt. Geht’s ihnen auch so das da Erinnerungen wach werden? Was ist wohl in einer Küche alles passiert. Die Milch die überkocht, der verbrannte Schweinsbraten. Die Soße die einem auskommt und am Boden landet oder so manches Butterbrot, daß immer mit der falschen Seite aufkommt.
Was ist wohl in so manchen Wohnzimmern passiert? Schöne Filme, ein spannender Derrick oder Lustige Musikanten. Ein gutes Gespräch zwischen wem auch immer. Ein Glas Wein, Chips oder ähnliche Knappereien. Ein Abend auf der Couch mit einem lieben Menschen.
Dann noch das Kinderzimmer. Nicht aufgeräumt, die Vorbilder hängen an den Wänden, Zerknülltes Papier für den ersten Liebesbrief, dann doch der erste Kuss – auch vielleicht ein letzter Kuss. Schlaflose Nächte im Bett, sei es durch Liebeskummer oder weil das letzte Bier schlecht war.
Was steckt alles so in einem Raum, der uns eigentlich nur ein Zuhause sein soll. Die berühmten vier Wände die einem vor Wind und Wetter schützen. Die einem wärme geben und einem das Gefühl der Geborgenheit vermitteln wollen. Ja, man soll sich verändern, soll neues wagen und darf sich auch neues gönnen. Aber alles was uns begleitet hat, darf man gedanklich nicht wegwerfen. Geht’s ihnen auch so: komischerweise denkt man hier mehr an die positiven Dinge die hier geschehen sind. Ich hoffe jetzt nicht, daß wer dabei ist, der mit grauen zurückdenkt. Räume, Häuser, Möbel – sie begleiten uns mehr als man denkt.
Rituale
In den vorher genannten Räumen können Rituale gepflegt worden sein. Sie sind wichtig. Kennen sie welche? Haben sie welche? Ich weiß nicht wie oft ich „Guten Abend, gut Nacht“ für unsere Kinder gespielt habe. Da wurde sogar nachgefragt, wenn man mal nicht spielte. Keiner von uns ging daheim ohne den Spritzer Weihwasser vor die Tür wenn wir wieder weg mussten. Unsere Mutter war immer da und versorgt uns mit Wasser. Das ist bis heute noch so. Keinen Tag ohne Weihwasser, selten das eines unserer Kinder ohne Weihwasser in den Tag startet. Oder wenn sie wegfahren, dann bekommen sie von uns eines spendiert. Brotsuppe am Karsamstag, damals wie heute es wird eingehalten.
An was soll man sich denn Festhalten, wenn nicht an bestimmte Rituale oder Gewohnheiten die „sicher“ sind. Heute ist alles schnelllebig. Heute so, morgen so und übermorgen anders. Und dann fängt man wieder von vorne an. Nicht ist da was bleibt, wo man sich festhalten kann, auf was man sich freut, wo man weiß es tut gut. Muss man immer schnelllebig sein, muss man immer wenn es nicht mehr „in“ ist alles gleich wegschmeißen. Wo bleiben Tradition, Bräuche und Rituale die die Gemeinschaft pflegen. Fronleichnam mit anschließenden Bratwürstel, Weihnachtsmette mit Glühwein usw. Das Problem ist meist, daß es immer die gleichen sind, die etwas tun, die anderen wollen bedient werden oder haben keine Lust. Extrempartys ohne Sinn sind IN – nur ein bisserl zusammenstehen und ratschen ist OUT. Woran soll man sich festhalten? Was ist noch wertvoll? Wohin gehen unsere „Werte“ und „Tugenden“?Dahoam
Es gibt angeblich eine Sendung die da heißt: Dahoam ist dahoam. Mann und Frau schauen sich das auch immer wieder mal an. Auch wenn es eine Soap-Sendung ist, so wird doch in schöner Art und Weise dargestellt wie es in einem Dorf zugehen könnte. Man kennt jeden, man grüßt sich, ein Pfarrer, ein Wirt eine Gemeinschaft die zusammenhält. Dorffunk klärt sich meistens auf und Probleme werden zusammen gelöst. Ehrlich miteinander umgehen, dann kommt auch was dabei raus. So schön wäre es – im Fernsehen funktioniert es.
Was macht ein Dahoam aus? Die Möbel, die Rituale, das offene Ohr? Oder sind es doch ein gutes Taschengeld, Luxus, heute dies, morgen das? Ist es nicht wichtiger eine Kindheit zu haben wo man rückblickend sagen kann: meine Eltern waren nicht geschieden, sie haben sich und mich nicht geschlagen, ich hatte immer zu Essen, Trinken und Kleidung. Bildung ist mir ermöglicht worden, auch Hobbys wurden unterstützt. Es wurde vielleicht zusammen musiziert, es wurde zusammen gelacht und geweint. Es wurden schöne und nicht so schöne zusammen durchgestanden. Was macht einen Menschen aus, der dann auf eigenen Füßen stehen soll. Wo soll er sich festhalten, wenn nicht vom Elternhaus das richtige Rüstzeug mitgegeben wurde. Um Gottes willen – bitte nicht davon ausgehen das bei uns daheim auch immer alles glatt läuft – wir arbeiten dran und es gelingt eben auch mehr oder weniger, von beiden Seiten hergesehen.
Was am Ende dabei rauskommen soll ist doch ein gegenseitiges Verständnis und immer die Sicherheit, daß die Türen daheim offen sind, daß man aufgefangen wird. Und ich sag mal nicht nur wir Eltern unseren Kindern gegenüber, sondern auch umgekehrt.
Diversity–Day
Bei uns in der Arbeit las ich erst einen Text, der mich anschließend zu Google gebracht hat.
Zum heutigen 10. Deutschen Diversity Tag möchten wir betonen, dass wir jede Art von "diversity", dh. unsere Unterschiedlichkeit, wertschätzen und als einen wichtigen Faktor für die Zukunft unseres Unternehmens ansehen.
Wir möchten ein wertschätzendes Arbeitsumfeld für alle Mitarbeitenden schaffen – unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft.
Die Anerkennung und Förderung von Vielfalt schafft nicht nur ein besseres Arbeitsklima sondern wird sich langfristig auch wirtschaftlich auszahlen.Lassen Sie uns gemeinsam für ein Klima des gegenseitigen Respekts und Vertrauens arbeiten!
Was ist diversity: Erklärung Internet: Das englische Wort diversity leitet sich vom lateinischen diversitas ab und bedeutet „Vielfalt“, „Unterschiedlichkeit“ oder „Verschiedenartigkeit“. Des Weiteren wird Diversity definiert als ein bewusster Umgang mit Vielfalt in der Gesellschaft.Wie war das damals: Vor Gott sind alle Menschen gleich. Er schuf Mann und Frau seines gleichen. Jetzt braucht man einen tollen Titel oder den richtigen Namen damit man wieder an das denkt, was eigentlich selbstverständlich sein soll. Normal miteinander umgehen, Leben und leben lassen, gegenseitig respektieren. Es fehlt nur noch der dazugehörige Feiertag, der fest im Kalender steht. Sind wir wirklich schon soweit „abgerutscht“ das man daran erinnert werden muss, was gut ist? Dann wundern mich so manche Kriege auf dieser Welt nicht.
Ich weiß nicht wieviel Millionen Menschen auf diesem Planeten leben dürfen. Aber jede, jeder hat seine Gaben, Ecken, Eigenschaften, Ansichten – was auch gut ist. Darum gibt es auf der Welt diese Vielfalt von Menschen. Das macht doch die Welt „bunt“. Sei es mit mehr oder weniger Hirn, mehr oder weniger Engagement, mehr oder weniger Begabungen, mehr oder weniger Ehrenamt. Alles zusammen wäre unterm Strich ein gutes Miteinander
Ja – Nein – Vielleicht
Ja schee, daß es doch noch Menschen gibt die zu Fuß eine Wallfahrt auf sich nehmen
Ja, es gibt auch Menschen die dann einen abholen, wenn wir angekommen sind
Ja, es macht Freude, daß nicht alles eingeschlafen ist
Ja, wir machen das weil wir es brauchen? Dahinterstehen? Sonst auch nicht wissen was man machen soll? Weil die Welt gerade ein bisserl sehr verrückt spielt?Warum auch immer, jeder und jede die hier unterwegs sind sagen JA – ich tu es um zu zeigen das ich nicht alleine, das andere mithelfen, das man sich zeigt. Eine Demonstration für Kirche, für den Glauben für die Gemeinschaft. Ja, man kann und soll auch daheim mal nur rumsitzen, auch das ist erlaubt. Aber man darf sich auch sehen lassen. Angeblich verbindet das Internet die Menschen – wirklich? Alles von daheim ausmachen, nicht mal zum Einkaufen gehen. Wäre zwar Praktisch für die älteren Leute, aber bei denen fehlt meist das Internet. Und die jungen lassen sich bedienen. Kurze Gedankensprung: Wie wäre Jesus mit seinen Jüngern unterwegs gewesen, wenn es damals schon Internet, Teams-Sitzungen und E-Mail gegeben hätte. Es hilft nichts, manchem muss, soll man auch Hand anlegen.
Nein, es ist nicht selbstverständlich das wir wieder unterwegs sein dürfen und können
Nein, es ist für manchen nicht einfach, mal 30 km zu gehen
Nein, es gibt schöneres auf dieser Welt denkt Mann – Frau sich, wenn die Füße weh tun und der Körper weiß warum er da ist.
Nein, man kann nicht wegschauen vom Elend in dieser Welt
Nein, man soll nicht alles als „normal“ einstufen
Auch mal Nein zu sagen wenn es einem zu viel wird ist wirklich möglich. Die Kuh zum melken steht im Stall, sie ist dafür geboren. Aber einen Menschen zu melken oder sich melken zu lassen, daß ist nicht unsere Aufgabe. Ja, sich zeigen und mithelfen – nein wenn es zu viel wird.Schlußgedanke
Wer hat aufgepasst? Es gibt ja immer den Satz: Entscheiden sie sich: ja – nein – vielleicht. Also ist jetzt noch „vielleicht“ dran.
Warum ist man jetzt nach Maria Ort gegangen?
Vielleicht weil es hilft, vielleicht hat mich der Herrgott erhört und kümmerst sich darum? Vielleicht waren gute Gespräche mit dabei, vielleicht, weil man einfach mal seine Ruhe brauchte von dem Du muss, du sollst, du könntest, warum hast Du nicht usw.
Persönlich kommt mir das Wort vielleicht immer mehr zum positiven geneigt. Sonst würde man ja nein sagen, aber bei vielleicht ist ja immer der Funke Hoffnung mit dabei, daß es doch noch klappt. Braucht euch nur mal überlegen wie oft und zu welchen Anlass man „vielleicht“ sagt. Und was kommt dabei raus? Sagt man nicht oft auch „vielleicht“ weil es nicht so hart wie „ja“ oder „nein“. Wobei diese Wörter auch wichtig sind, weil man nicht immer alles mit einem vielleicht und Fragezeichen in der Luft hängen lassen kann. Es sollte dann schon mal ein „ja“ oder „nein“ kommen, Sei es bei privaten Entscheidungen, in der Arbeit, bei den Kindern oder auch in der Freizeit, wenn man sich - wo auch immer – mit engagieren will.
Die Wallfahrt ist vorbei und vielleicht sieht man sich wieder, sei es in 2023, sei es man so per Zufall – man weiß nichts Genaues. Vielleicht sagt man ja auch – nach kurzem Überlegen - das man im nächsten Jahr wieder mitgeht, auch wenn die Füße momentan weh tun. Wie auch immer wir wünschen euch bis wir uns wiedersehen daß der Herrgott auf uns ein bisserl aufpasst und uns begleitet.
Machts guad – Pfüat euch Gott