Alte Pfarrkirche St. Jakob

Carl Anton Lang erfüllte das Gelübte seines 1852 verstorbenen Schwiegervaters Jakob Ihrler und erbaute in der Zeit von 1860 bis 1873 die Jakobskirche.


Der Steinabbau hat in unserer Heimat seit dem Mittelalter eine lange Tradition. Jedoch erst mit Jakob Ihrler wurde der hier anstehende Grünsandstein und der darunter liegende Kalkstein weit über Bayern hinaus bekannt und geschätzt. Zu vielen berühmten Bauwerken, wie z. B. für die alte Pinakothek, für die Glyptothek und für die Residenz in München, sowie für die Befreiungshalle in Kelheim lieferte Jakob Ihrler die Steine. Wer war dieser Jakob Ihrler?

Der am 16. August 1791 in Dietfurt an der Altmühl geborene Jakob Ihrler lernte in Kelheim bei seinem Stiefvater Marx das Steinmetzhandwerk. Nach dessen Tode übernahm er 1822 den Kelheimer Betrieb und lieferte die Steine zum Bau der Ludwigsbrücke in München. Hier war man von der Schönheit seiner Steine so angetan, dass er mit Aufträgen förmlich überhäuft wurde. Jedoch bereits nach einem Jahr war der alte "Grüne Bruch" beim Brünnerl erschöpft. Mit bewundernswertem geologischem Spürsinn aber auch mit hohem Risiko eröffnete er 1825 einen neuen Steinbruch. Dieser neue Bruch erwies sich bald als eine wahre Goldgrube.

Bisweilen beschäftigte Jakob Ihrler, der damals der größte Unternehmer im Bezirk Kelheim war, an die 200 Arbeiter. Der sozial eingestellte Ihrler gab so vielen Menschen in unserer Heimat Arbeit und Brot. Gemäß eines Gelübdes wollte Jakob Ihrler für die zahlreiche Einwohnerschaft eine Kirche errichten. Jedoch kam es dazu nicht mehr. Am 15. August 1852 beendete ein Schlaganfall sein rastloses Leben. Sein Schwiegersohn Carl Anton Lang erfüllte aber den Wunsch Ihrlers und erbaute in der Zeit von 1860 bis 1873 die Jakobskirche.


[Quelle: Erich Hafner, Geschichte von Ihrlerstein, 1998]