Gedanken

Wallfahrt 2023 - Gedanken
Johannes Ott

Wo Gott dich hingesät hat, da sollst du blühen (aus Afrika).
,,Hast Du Angst vor dem Tod?", fragte der kleine Prinz die Rose.
Darauf antwortete sie: Aber nein. Ich habe doch gelebt, ich habe geblüht und meine Kräfte eingesetzt, soviel ich konnte. Und Liebe, tausendfach verschenkt, kehrt wieder zurück zu dem, der sie gegeben. So will ich warten auf das neue Leben und ohne Angst und Verzagen verblühen."
Antoine de Saint-Exupéry
Dieser Ausschnitt vom Kleinen Prinzen war in der Traueranzeige von Rosi Mittermaier. Ich kannte die gute Frau nicht, aber alles was man so mitbekommt, hat sie einfach nur gelebt, hat ihr Talente und Gaben umgesetzt, ist mit Fleiß zur Goldrosi geworden. Da wo sie war, hat sie geblüht. Auch nach ihrer Karriere.
Und wir? Trauen wir uns da wo Gott uns hingesät hat auch zu blühen? Trauen wir uns was zu wagen? Oder sind wir mehr der „nein ich weiß nicht ob ich das kann“ und „mei, wenn es wer anders macht dann brauch ich nicht“? Ja immer die anderen. Es mag ja sein, daß es in jungen Jahren oft schwierig ist alles unter einen Hut zu bringen: Partner, Hausbau, Karriere, Kinder, Schule usw.. Aber diese Zeit ist doch auch mal vorbei. Und dann - hat man andere Ausreden.
Es wäre so wichtig sich zu engagieren in Kirche in Vereinen, Feuerwehr, Sanitäter - am Nächsten. Warum trauen wir uns nicht. Ja, es ist nicht jedermanns/jederfrau Sache sich vorne hinzustellen und was von sich zu geben. Aber stellt euch doch mal vor ihr habt einen guten Gedanken und lasst diesen vorlesen weil einem selber der berühmte Frosch im Halse steckt.
Ich behaupte, daß jeder etwas gut kann, warum lasst er die anderen nicht davon wissen?






Ohne halt, ohne Wurzeln geht nichts
Bevor man blüht und was weitergeben kann, muss man da nicht selbst erstmal einen sicheren Stand haben? Wurzel geschlagen haben damit man weiß wo man hingehört? Wenn man selber wie die berühmte Fahne im Wind hängt und sich mit dem Wind bzw. Meinungen drehen läßt, wie soll man da für andere blühen, halt sein, eine Meinung haben?
Woher kommen unsere Wurzeln? Von Kind an zu wissen wo man hingehört. Eine Mutter, ein Vater, Opas, Omas was halt so dazugehört, wenn man Kind ist und wissen muss wo man aufgefangen wird. Das zieht sich durch bis zum Jugendlichen und Erwachsenen. Klar muss man lernen auf eigenen Füßen zu stehen. Ein guter Rat – was aber kein Ratschlag werden soll – den kann man sich immer wieder daheim holen.
Wurzeln kann auch Heimat sein. Was gibt meinem Leben Halt, Nahrung, Stabilität, Energie? Da wo man „dahoam“ ist. Die Familie, die Freunde, die Arbeit. Da wo man sich daheim fühlt, wo man gerne hinfährt, wo man ankommt.
An Besten wäre die Kombination von einem Tiefwurzler mit Flachwurzeln außen herum. Tiefe Wurzeln zu haben um Standfest zu sein, sich nicht erschüttern lassen, festen Halt wenn Stürme kommen. Helfen tun dazu auch die Flachwurzler, dass was in die breite geht und um uns ist, die da sein können eine gesunde familiäre Beziehung, Gemeinschaft mit Freunden, Rituale, Hobbys usw.
Was der Herrgott mit einem immer vor hat – man weiß es nicht genau. Warum zieht man um? Von einer Stadt in die andere? Nur wegen Karriere und Geld? Oder auch in dem Bewusstsein, daß eine Entscheidung nicht von ungefähr kommt? Sondern dass sich unser Herrgott um jeden einzelnen von uns Gedanken macht. Oder warum wird man zum Gruppenleiter, Abteilungsleiter, Verantwortlicher für einen Arbeitsablauf oder Projekt? Man wird wo „hingesät“ und da soll man blühen. Mit seinen Fähigkeiten und Begabungen.
Und hier keine Angst haben, wenn die Blühte mal verdorrt. Es mag ja sein, daß es ein falscher Versuch war, daß zwar der Herrgott weiß, daß man es draufhat, aber man selber an sich zweifelt oder merkt das man der neuen Aufgabe nicht gewachsen ist. Ja und? Man lebt noch und man ist um eine Erfahrung reicher. Aber ohne probieren steht man auf er Stelle und es kommt eine Unzufriedenheit, weil man nicht weiß was das Ergebnis wäre.
Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede. Wir haben hier bei uns die Freiheit alles zu tun. Alles probieren zu dürfen, man kann sich frei bewegen und was tut man: Sich ins gemachte Nest sitzen und schauen was die anderen tun. Tja jeder ist auf eine andere Art und Weise zufrieden zu stellen
In einem Lied heißt es: Alles aus Gottes Hand nehmen. Alles in Gottes Hand legen. Alles in Gottes Hand lassen, dann kannst getrost Du sein. Wenn das noch nicht hilft, dann gibt es den Spruch: Gott hilft spätesten rechtzeitig. Traun wir uns etwas zu tun.


Wallfahrt 2022 - Gedanken
Johannes Ott

Erinnerungen
Haben Sie schon mal die alte Küche, das alte Wohnzimmer oder ihr Kinderzimmer ausgeräumt. Geht’s ihnen auch so das da Erinnerungen wach werden? Was ist wohl in einer Küche alles passiert. Die Milch die überkocht, der verbrannte Schweinsbraten. Die Soße die einem auskommt und am Boden landet oder so manches Butterbrot, daß immer mit der falschen Seite aufkommt.
Was ist wohl in so manchen Wohnzimmern passiert? Schöne Filme, ein spannender Derrick oder Lustige Musikanten. Ein gutes Gespräch zwischen wem auch immer. Ein Glas Wein, Chips oder ähnliche Knappereien. Ein Abend auf der Couch mit einem lieben Menschen.
Dann noch das Kinderzimmer. Nicht aufgeräumt, die Vorbilder hängen an den Wänden, Zerknülltes Papier für den ersten Liebesbrief, dann doch der erste Kuss – auch vielleicht ein letzter Kuss. Schlaflose Nächte im Bett, sei es durch Liebeskummer oder weil das letzte Bier schlecht war.
Was steckt alles so in einem Raum, der uns eigentlich nur ein Zuhause sein soll. Die berühmten vier Wände die einem vor Wind und Wetter schützen. Die einem wärme geben und einem das Gefühl der Geborgenheit vermitteln wollen. Ja, man soll sich verändern, soll neues wagen und darf sich auch neues gönnen. Aber alles was uns begleitet hat, darf man gedanklich nicht wegwerfen. Geht’s ihnen auch so: komischerweise denkt man hier mehr an die positiven Dinge die hier geschehen sind. Ich hoffe jetzt nicht, daß wer dabei ist, der mit grauen zurückdenkt. Räume, Häuser, Möbel – sie begleiten uns mehr als man denkt.

Rituale
In den vorher genannten Räumen können Rituale gepflegt worden sein. Sie sind wichtig. Kennen sie welche? Haben sie welche? Ich weiß nicht wie oft ich „Guten Abend, gut Nacht“ für unsere Kinder gespielt habe. Da wurde sogar nachgefragt, wenn man mal nicht spielte. Keiner von uns ging daheim ohne den Spritzer Weihwasser vor die Tür wenn wir wieder weg mussten. Unsere Mutter war immer da und versorgt uns mit Wasser. Das ist bis heute noch so. Keinen Tag ohne Weihwasser, selten das eines unserer Kinder ohne Weihwasser in den Tag startet. Oder wenn sie wegfahren, dann bekommen sie von uns eines spendiert. Brotsuppe am Karsamstag, damals wie heute es wird eingehalten.
An was soll man sich denn Festhalten, wenn nicht an bestimmte Rituale oder Gewohnheiten die „sicher“ sind. Heute ist alles schnelllebig. Heute so, morgen so und übermorgen anders. Und dann fängt man wieder von vorne an. Nicht ist da was bleibt, wo man sich festhalten kann, auf was man sich freut, wo man weiß es tut gut. Muss man immer schnelllebig sein, muss man immer wenn es nicht mehr „in“ ist alles gleich wegschmeißen. Wo bleiben Tradition, Bräuche und Rituale die die Gemeinschaft pflegen. Fronleichnam mit anschließenden Bratwürstel, Weihnachtsmette mit Glühwein usw. Das Problem ist meist, daß es immer die gleichen sind, die etwas tun, die anderen wollen bedient werden oder haben keine Lust. Extrempartys ohne Sinn sind IN – nur ein bisserl zusammenstehen und ratschen ist OUT. Woran soll man sich festhalten? Was ist noch wertvoll? Wohin gehen unsere „Werte“ und „Tugenden“?


Dahoam
Es gibt angeblich eine Sendung die da heißt: Dahoam ist dahoam. Mann und Frau schauen sich das auch immer wieder mal an. Auch wenn es eine Soap-Sendung ist, so wird doch in schöner Art und Weise dargestellt wie es in einem Dorf zugehen könnte. Man kennt jeden, man grüßt sich, ein Pfarrer, ein Wirt eine Gemeinschaft die zusammenhält. Dorffunk klärt sich meistens auf und Probleme werden zusammen gelöst. Ehrlich miteinander umgehen, dann kommt auch was dabei raus. So schön wäre es – im Fernsehen funktioniert es.
Was macht ein Dahoam aus? Die Möbel, die Rituale, das offene Ohr? Oder sind es doch ein gutes Taschengeld, Luxus, heute dies, morgen das? Ist es nicht wichtiger eine Kindheit zu haben wo man rückblickend sagen kann: meine Eltern waren nicht geschieden, sie haben sich und mich nicht geschlagen, ich hatte immer zu Essen, Trinken und Kleidung. Bildung ist mir ermöglicht worden, auch Hobbys wurden unterstützt. Es wurde vielleicht zusammen musiziert, es wurde zusammen gelacht und geweint. Es wurden schöne und nicht so schöne zusammen durchgestanden. Was macht einen Menschen aus, der dann auf eigenen Füßen stehen soll. Wo soll er sich festhalten, wenn nicht vom Elternhaus das richtige Rüstzeug mitgegeben wurde. Um Gottes willen – bitte nicht davon ausgehen das bei uns daheim auch immer alles glatt läuft – wir arbeiten dran und es gelingt eben auch mehr oder weniger, von beiden Seiten hergesehen.
Was am Ende dabei rauskommen soll ist doch ein gegenseitiges Verständnis und immer die Sicherheit, daß die Türen daheim offen sind, daß man aufgefangen wird. Und ich sag mal nicht nur wir Eltern unseren Kindern gegenüber, sondern auch umgekehrt.


Diversity –Day
Bei uns in der Arbeit lass ich erst einen Text, der mich anschließend zu Goggeln gebracht hat.
zum heutigen 10. Deutschen Diversity Tag möchten wir betonen, dass wir jede Art von "diversity", dh. unsere Unterschiedlichkeit, wertschätzen und als einen wichtigen Faktor für die Zukunft unseres Unternehmens ansehen.
Wir möchten ein wertschätzendes Arbeitsumfeld für alle Mitarbeitenden schaffen – unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft.
Die Anerkennung und Förderung von Vielfalt schafft nicht nur ein besseres Arbeitsklima sondern wird sich langfristig auch wirtschaftlich auszahlen.
Lassen Sie uns gemeinsam für ein Klima des gegenseitigen Respekts und Vertrauens arbeiten!
Was ist diversity: Erklärung Internet: Das englische Wort diversity leitet sich vom lateinischen diversitas ab und bedeutet „Vielfalt“, „Unterschiedlichkeit“ oder „Verschiedenartigkeit“. Des Weiteren wird Diversity definiert als ein bewusster Umgang mit Vielfalt in der Gesellschaft.

Wie war das damals: Vor Gott sind alle Menschen gleich. Er schuf Mann und Frau seines gleichen. Jetzt braucht man einen tollen Titel oder den richtigen Namen damit man wieder an das denkt, was eigentlich selbstverständlich sein soll. Normal miteinander umgehen, Leben und leben lassen, gegenseitig respektieren. Es fehlt nur noch der dazugehörige Feiertag, der fest im Kalender steht. Sind wir wirklich schon soweit „abgerutscht“ das man daran erinnert werden muss, was gut ist? Dann wundern mich so manche Kriege auf dieser Welt nicht.
Ich weiß nicht wieviel Millionen Menschen auf diesem Planeten leben dürfen. Aber jede, jeder hat seine Gaben, Ecken, Eigenschaften, Ansichten – was auch gut ist. Darum gibt es auf der Welt diese Vielfalt von Menschen. Das macht doch die Welt „bunt“. Sei es mit mehr oder weniger Hirn, mehr oder weniger Engagement, mehr oder weniger Begabungen, mehr oder weniger Ehrenamt. Alles zusammen wäre unterm Strich ein gutes Miteinander


Ja – Nein - Vielleicht
Ja schee, daß es doch noch Menschen gibt die zu Fuß eine Wallfahrt auf sich nehmen
Ja, es gibt auch Menschen die dann einen abholen, wenn wir angekommen sind
Ja, es macht Freude, daß nicht alles eingeschlafen ist
Ja, wir machen das weil wir es brauchen? Dahinterstehen? Sonst auch nicht wissen was man machen soll? Weil die Welt gerade ein bisserl sehr verrückt spielt?
Warum auch immer, jeder und jede die hier unterwegs sind sagen JA – ich tu es um zu zeigen das ich nicht alleine, das andere mithelfen, das man sich zeigt. Eine Demonstration für Kirche, für den Glauben für die Gemeinschaft. Ja, man kann und soll auch daheim mal nur rumsitzen, auch das ist erlaubt. Aber man darf sich auch sehen lassen. Angeblich verbindet das Internet die Menschen – wirklich? Alles von daheim ausmachen, nicht mal zum Einkaufen gehen. Wäre zwar Praktisch für die älteren Leute, aber bei denen fehlt meist das Internet. Und die jungen lassen sich bedienen. Kurze Gedankensprung: Wie wäre Jesus mit seinen Jüngern unterwegs gewesen, wenn es damals schon Internet, Teams-Sitzungen und E-Mail gegeben hätte. Es hilft nichts, manchem muss, soll man auch Hand anlegen.
Nein, es ist nicht selbstverständlich das wir wieder unterwegs sein dürfen und können
Nein, es ist für manchen nicht einfach, mal 30 km zu gehen
Nein, es gibt schöneres auf dieser Welt denkt Mann – Frau sich, wenn die Füße weh tun und der Körper weiß warum er da ist.
Nein, man kann nicht wegschauen vom Elend in dieser Welt
Nein, man soll nicht alles als „normal“ einstufen
Auch mal Nein zu sagen wenn es einem zu viel wird ist wirklich möglich. Die Kuh zum melken steht im Stall, sie ist dafür geboren. Aber einen Menschen zu melken oder sich melken zu lassen, daß ist nicht unsere Aufgabe. Ja, sich zeigen und mithelfen – nein wenn es zuviel wird.
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Schlußgedanke:
Wer hat aufgepasst? Es gibt ja immer den Satz: Entscheiden sie sich: ja – nein – vielleicht. Also ist jetzt noch „vielleicht“ dran.
Warum ist man jetzt nach Maria Ort gegangen?
Vielleicht weil es hilft, vielleicht hat mich der Herrgott erhört und kümmerst sich darum? Vielleicht waren gute Gespräche mit dabei, vielleicht, weil man einfach mal seine Ruhe brauchte von dem Du muss, du sollst, du könntest, warum hast Du nicht usw.
Persönlich kommt mir das Wort vielleicht immer mehr zum positiven geneigt. Sonst würde man ja nein sagen, aber bei vielleicht ist ja immer der Funke Hoffnung mit dabei, daß es doch noch klappt. Braucht euch nur mal überlegen wie oft und zu welchen Anlass man „vielleicht“ sagt. Und was kommt dabei raus? Sagt man nicht oft auch „vielleicht“ weil es nicht so hart wie „ja“ oder „nein“. Wobei diese Wörter auch wichtig sind, weil man nicht immer alles mit einem vielleicht und Fragezeichen in der Luft hängen lassen kann. Es sollte dann schon mal ein „ja“ oder „nein“ kommen, Sei es bei privaten Entscheidungen, in der Arbeit, bei den Kindern oder auch in der Freizeit, wenn man sich - wo auch immer – mit engagieren will.
Die Wallfahrt ist vorbei und vielleicht sieht man sich wieder, sei es in 2023, sei es man so per Zufall – man weiß nichts Genaues. Vielleicht sagt man ja auch – nach kurzem Überlegen - das man im nächsten Jahr wieder mitgeht, auch wenn die Füße momentan weh tun. Wie auch immer wir wünschen euch bis wir uns wiedersehen daß der Herrgott auf uns ein bisserl aufpasst und uns begleitet.
Machts guad – Pfüat euch Gott



Texte und Gedanken zur Fußwallfahrt 2018 nach Mariaort
(von Johannes Ott)

Masken
In Würzburg, auf der alten Mainbrücke, ging ein schriller Typ umher. Geschminkt, bunte Socken, tätowiert, bunte Haare, buntes Käppi, jeden Tag ein anderes Aussehen. Ein Mensch, bei dem man sich denkt: Sowas sieht man nicht alle Tage, was ist denn das für einer.
Sein Motto war: Legt eure Masken ab. Wir sollen doch nur so sein, weil andere uns so sehen wollen. Sind wir noch selber, vertragen wir noch die Wahrheiten, die uns irgendwer um die Ohren haut (Klar kommt es hier auf den Ton an). Sein wie man ist. Man braucht Mut, um das zu sagen, was man denkt und wie man ist und nicht wie einen die Leute haben wollen. Soll man eine ehrliche oder passende Antwort geben? Was sage ich mit meiner Antwort aus? Gebe ich mich Preis, dass ich von bestimmten Dingen keine oder wenig Ahnung habe und somit meinem Gegenüber leider nicht mithalten kann. Wenn mich einer nach meinem Musikgeschmack frägt, dann hat er mich durchschaut. Ist es Hardrock, Jazz, Klassik, Pop, Volksgut, ganz zu schweigen vom neuen geistlichen Liedgut. Die Antwort drückt Dir einen Stempel auf.
Warum sagen wir nicht, so bin ich, das mag ich, das mag ich nicht, da bin dafür und da dagegen.
„ A Meinung ham, dahinter stehn. Den Weg vom Anfang zu Ende gehen
Wenn sei muaß ganz allan do oben stehn. A Meinung ham. Dahinter stehn“
So heißt es in einem Lied von Andreas Gabalier.
In einem Lied von Cat Stevens heißt eine Zeile: Wenn Du Du sein willst, sei Du selbst. Und wenn Du jemand anderes sein willst, dann sei einfach jemand anderes. Hauptsache, Du bist glücklich.
In diesem Sinne – viel Vergnügen beim glücklich werden.

Familienkalender
Bei uns im Haus steht ein „Gedanken Geber“. Dabei geht es oft um Familie. Da liest man dann:
Familie ist, einander Trost und Zuneigung zu spenden
Familie ist, von ganzen Herzen zu geben
Familie ist, in Verbindung zu bleiben gerade weil die Zeit so knapp erscheint
Familie ist wie ein warmer Schal an kalten Tagen
Familie ist, wenn auch mal die Fetzen fliegen
Familie ist, sich gegenseitig zum Lachen zu bringen
Familie ist, bei den ersten Schritten in dieser Welt gehalten zu werden. - Egal ob dies wirklich die ersten Schritte sind, oder die ersten Schritte in sein eigenes Leben.
Familie ist, den Weg durch das Leben gemeinsam zu gehen.
Familie, was trägt uns, wenn nicht dieses? Von den früheren Großfamilien zu den heutigen Patchworkfamilien. Ich weiß nicht, was besser ist. Eines ist auf jeden Fall klar: Bei der Großfamilie mit Großeltern, Eltern und Kinder hat man gewusst, wer zu wem gehört. Ein gegenseitiges Helfen war hier selbstverständlich. Eines musste klar sein: Wer hat das Sagen. Vom Vater zum Sohn. Heute ist die Familie ein Konstrukt, das funktionieren muss. Funktioniert es nicht, gibt es Streit, bis zu ewigem Schweigen. Jeder hat seine feste, unverrückbare Meinung bzw. Anschauung. Hier bedarf es auch Mut, das zu sagen was drückt. Was ist an einer Meinung oder Wahrheit so schwer? Ich hatte auch vor kurzem ein Gespräch in der Familie, vor dem ich großen Respekt hatte. Was kam dabei raus: Ein gegenseitiges Verstehen, andere Blickwinkel, ein Verständnis für den anderen, eine Umarmung am Ende mit dem Versprechen, sich gegenseitig weiter zu helfen. Es hat gar nicht weh getan. Manchmal braucht es wirklich ein kleines überwinden, damit Missverständnisse klargelegt werden. Es ist so viel Unheil auf der Welt, da sollte man in der Familie nicht anfangen.

Miteinander sprechen – Gedanken zum Tag von BR 1
Wird sprechen bei uns immer seltener? Lieber gefühlte oder tatsächliche 200 WhatsApp-Nachrichten für gleichzeitig 10 Personen in einer Gruppe, mit den dazugehörigen 10 Meinungen anstatt eines Anrufes mit der richtigen Person und dem Ergebnis: „so mach mas“. Gut, manchmal ist es ganz praktisch, um z.B. einen Probentermin auszumachen. Dennoch darf man nicht übersehen: Wer redet, öffnet sich, wer nicht redet verschließt sich. Auch hier richtet man sich wieder nach den anderen. Ich amüsiere – auch bis zum Ärger, weil es ständig bimmelt – bei unseren Kindern. Bis da ein Termin ausgemacht wird, ist quasi die halbe Nacht rum. Früher war es eine Uhrzeit und wer da war, war da. Wenn nicht, ist derjenige nachgekommen. Wieviel Zeit geht hier ins Land. Wertvolle Zeit. Sei es um die Nachricht zu schreiben, oder auch zu antworten. Zeit in der man miteinander reden könnte. Zeit in der man in einen flachen Kasten blickt, den man in der Hand hält, der aber uns im Griff hat. Moderne Technik – Fluch oder Segen? Es wird übertrieben. Online sein. Die Welt wissen lassen wo ich bin, was ich mit wem tu. Wir unterschreiben Datenschutzerklärungen und öffnen uns für die Welt. Wer versteht‘s?
Lieber schreibt man sich elend lange WhatsApp, anstatt mit einem zu telefonieren. Fehlt uns jetzt schon der Mut zum Reden? Früher hieß es: Das Reden macht Sach aus. Haben wir noch was oder ist alles nur Schein und Sein?

Umarmung
Vor kurzem hörte ich im Radio, dass die neueste Wellnesskur das „Waldbaden“ ist. Damit meint man nicht schwimmen in einem Wald-Bad. Sondern mit einem Förster nur durch den Wald marschieren, die Luft genießen, den Vögeln zuhören, die Hände in den Waldboden stecken. Es ist gedacht für Menschen, die kurz oder schon im Burnout sind und für so etwas keine Zeit haben. Auch das muss man sich erkaufen. Wie schizophren. Stellen sie sich vor, sie zahlen Eintritt für die Wallfahrt, denn wir machten auch gerade „Waldbaden“.
Es wird auch ein Baum umarmt, der einem Kraft geben soll. Klar Bäume haben was an sich. Die Frage ist, wann haben diese Menschen das letzte Mal einen Menschen umarmt? Wann haben sie zum letzten Mal einen Menschen umarmt, angefangen vom Partner, den Eltern, Verwandtschaft, zu einem Besuch, einen Fremden. Umarmen gibt eine gewisse Art von „gemeinsam sind wir stark“ weiter. Wie gut fühlt es sich an, wenn man merkt, man ist nicht allein. Es ist ein Gefühl von „gehalten sein“, „aufgefangen sein“ sich anlehnen können. Soviel im Leben muss man alleine bewältigen, wie froh ist man dann, wenn man sich wo aufgefangen fühlt. Ich glaube, da ist ein bisserl unser Herrgott versteckt, wenn er einen schickt der uns auffängt und hält.

Werbung
Unbewusst fahren wir mit Werbung durch die Gegend, wenn wir in unser Auto steigen, wenn wir bestimmte Kleidung anhaben, wenn wir bestimmte Getränke trinken und bestimmtes Fastfood essen. Wir machen unbewusst Werbung. In Stadien laufen ständig die Bandenwerbung, damit dies in irgendwelchen Köpfen fest verankert wird.
Wir machen gerade auch Werbung: Werbung für das Wallfahren, für den Glauben, für das Christ sein. Wobei sich die Frage stellt, ist man Christ, nur weil man zur Wallfahrt geht? Aber sich sehen lassen, dafür Werbung machen, seinen Mann bzw. Frau zu stehen und sagen: ja – ich tu es, ich bin es und ich bin mit Überzeugung dabei – bringen wir das fertig? Zur Werbung gehören auch Gesichter. Hinter jedem Produkt ist ein Gesicht. Sich sehen lassen und – Datenschutz hin oder her – dazu stehen um zu zeigen das man hier mit dabei ist. Vieles wird immer stiller, weil keiner mehr da ist, der sich vorne hinstellt und sich bekennt für das was er tut. Egal ob Verein oder Kirche.
Man kann auch Werbung für sich selber machen. Talente daheim zurückbehalten ist in meinen Augen nicht richtig. Es gibt so viele Talente und Fähigkeiten die daheim hinter den vier Wänden schlummern. Gut es ist nicht jedermanns bzw. -frau Sache, sich vorne hinzustellen. Aber einer unter ein paar zu sein und sich sehen lassen, dass wäre doch gut. Aber Achtung, es bringt die Gefahr von Arbeit mit sich. Arbeit die man aber einteilen kann und mit der man etwas weitergibt. Ist es nicht schön was zu erarbeiten und dann jemanden Andern Freude zu machen? Trau Dich!!


Der Herrgott wird scho richten
Was soll er noch alles tun, sich um den Weltfrieden kümmern, den Hunger in Afrika lindern, die „Kirche“ wieder so richten wie sei damals der Sohn vorgesehen hätte und wie Papst Franziskus bemüht ist, dies wieder andere Gedanken zu fassen
Bei uns Luxusdeutschen solle er auch noch sich ums Wetter kümmern, die Probleme in der Familie lösen, den Politiker gute Gedanken geben usw. Unser Herrgott hat es schon nicht leicht. Wäre es da nicht besser, selbst Hand bzw. Wort anzulegen, Tatsachen zu schaffen. Wie heißt es: Er hat nur unsere Hände, er hat nur unseren Mund, unsere Füße, unseren Verstand. Warum nehmen wir das nicht her? „Ora et labora“ – „Bete und arbeite“. Ein deutliches Wort gegenüber Kindern, Partnern, Arbeitskollegen würde die Arbeit vom Herrgott um vieles vereinfachen. Zu sagen, das habe ich dem Herrgott übergeben, ist schon einfach. Wenn es nichts wird, dann ist der Herrgott auch noch schuld. Ist das ein Problem der heutigen Zeit, dass wir immer einen Schuldigen brauchen? Nie waren wir es selber, keiner unterschreibt mehr, keiner hat das Kreuz zu sagen, so tun wir es und ich stehe hinter dir. Man geht von einem Meeting zum andern, ein Gespräch zum nächsten von den WhatsApp und Mails ganz zu schweigen. Oft mir den Worten: „Dann seng mas scho“ und nicht „so mach mas“. Und wenn scho der Herrgott dann nicht alles richtet – wir auf Erden können es doch sowieso nicht – oder? Unser Herrgott kann uns nur begleiten, getan werden muss es selber.
Wenn es manchmal Bilder von der Raumstation ISS gibt und man von oben die Erde betrachten kann und man eben nur diesen Erdball sieht, dann denke ich mir schon: woher soll unser Herrgott jetzt wissen wer was braucht? Da siehst Du keinen laufen. Somit kann er nur da Ganze betrachten und vielleicht noch die Wichtigen dieser Erde, damit die Erde das bleibt, was sie ist. Ein herrlicher, bewohnbarer Planet. Es steht alles in den 10 Geboten, dann würde es uns allen gut gehen. Aber wenn man diese nicht kennt – na ja, dann kann der Herrgott auch nicht helfen.


Habe fertig!

Haben Sie auch manchmal das Gefühl, dass die 12- 16 Stunden, die man an einem normalen Tag zur Verfügung hat, nicht reichen? Weil man wollte ja noch so viel tun, aber es kam wie immer alles anders. Dazu folgendes:
Wenn man in Italien Urlaub macht und mit etwas fertig ist, wie z.B. beim Essen in einem Restaurant, dann darf man nie sagen: Finito
Finito ist falsch denn es muss heißen: Ho finito – ich bin mit etwas fertig. Nur „finito“ bedeutet: Es ist aus. Tod.
Wenn das so ist, dann will ich am Ende eines Tages nicht mit „finito“ den Tag beenden. Ich bin vielleicht fertig mit meinem Tagwerk. Vielleicht hab ich es auch nicht ganz geschafft, was ich mir vorgenommen hatte, oder was andere von mir erwartet hätten. Aber was erledigt ist, lege ich jetzt eben für die Stunden der Nacht auf die Seite. Für den Tag der zu Ende geht, lass ich es gut sein, denn ich schließe ab. Da passt, was in einem Psalm in der Bibel steht: „In Frieden leg‘ ich mich nieder und schlafe ein; denn du allein, Herr, du läßt mich sorglos ruhen (Ps 4,9)
Ho finito, ich habe fertig, so sprach ein Fußballtrainer aus Italien.
Ja. Für den Tag heute „habe ich fertig“. Ho finito. Mit dem Leben bin ich nicht fertig – wenigstens wenn’s nach mir geht und so Gott will. Morgen ist auch noch ein Tag.


Pfiati

Was ist doch bayrisch für eine schöne Sprache.
Da gibt es das Wort: Pfiati.
Pfiati, das heißt: Behüt dich! Behüt dich Gott, will man damit sagen.
Das ist mehr als „Pass auf Dich auf“ und „Alles Gute“. Das wäre zu wenig. Man will sagen: Was immer heut noch auf dich zukommt, wer auch immer dich verletzt, was auch immer Dich heut aus der Fassung bringt: Sei behütet. Gottes Segen, der ist da, er begleitet dich.
Somit möchten wir uns heut auch von Ihnen / Euch verabschieden mit einem Pfiati. Seid behütet, wohin ihr auch geht – Also Pfiati – Pfiati Gott!



Fußwallfahrt 2020

Es kommt nicht darauf an, von welcher Straße Du kommst, denn die Richtung deines Weges bestimmt, wo du ankommen wirst (Aus China)
Wie gut das wir keine Piloten, Zugführer, Busfahrer oder Schifffahrstkapitäne sind. Denn so schön der Beruf auch sein mag, sie müssen immer die vorgegebenen Routen, Linien, Wege fahren bzw. einhalten. Nicht von der Route abweichen. Wie gut hat es da ein Fußgänger, einer der am Boden bleibt. Wir können unseren Weg selber bestimmen. Ob wir links oder rechts gehen. Ob wir einen bestimmten Weg nachgehen oder neues beschreiten. Gehen wir einen Weg „weils scho immer so war“ oder trauen wir uns was Neues zu? Wobei ich der Meinung bin, daß die Mischung von alt und neu das Beste ist. Die Erfahrung von der Vergangenheit und die Neugier des Neuen – daß glaub ich ist eine gute Mischung. Egal was und wie man es macht, man muss sich selber treu bleiben und am besten sagen können das der gegangene Weg gut war, daß man seinen Nachkommen etwas hinterlassen hat wo sich sagen können: Diesen Weg mag ich auch gehen und wenig links und rechts schauen was es neues gibt. So kommt an irgendwann an.

Heimat ist nicht Raum, Heimat ist nicht Freundschaft, Heimat ist nicht Liebe – Heimat ist Friede (Paul Keller)
„Heimat ist da wo wir parken“ so ließt man hin und wieder auf Wohnmobilen. Na ja kann sein und wenn man noch den Frieden im Wohnmobil hat dann mag das auch so sein. Ist aber Heimat nicht dort, wo wir was aufgebaut haben? Sei es eine Wohnung oder Haus. Ein „Dahoam is Dahoam“ mit all seinen Facetten. Letztendlich soll immer wieder Friede kommen. Ich weiß nicht wie es Euch geht. Bei mir ist es so, daß ich gern nach Hause fahre, gerne die Familie treffe weil man dort „afgrammt“ ist. Klar, man weiß nie was kommt, aber alles hat sich wieder eingerenkt und - ich behaupte es jetzt einfach – jede, jeder kommt gern nach Hause, ins „dahoam“ in seine Heimat wo größtenteils auch der Friede herrscht. Wir sind alle kein heiligen, darum müssen wir immer mit den auf und nieder leben. Hauptsache der Durchschnitt ist eine Linie die sich im positiven bewegt.

Die fünf wertvollsten Geschenke kannst Du nicht in Geschenkpapier einpacken: Liebe, Freundschaft, Lächeln, Verständnis, Zeit
Welche Geschenke haben Sie am meisten gefreut? Waren es Geschenke verpackt oder offen oder die aus heiterem Himmel? Geschenke – so glaube ich – verändern sich mit der Zeit. Als Jugendlicher ein Handy, Playstation, dann ein Auto, Motorrad. Als Erwachsener freut man sich, wenn man was für sein Hobby bekommt und dahingehend unterstützt wird. Dann immer die Fragen: Was hat man zum Geburtstag bekommen, was muss man wieder zurück schenken. Und wenn die Zeit vergeht, dann frägt man sich manchmal – was braucht man noch? Was nützen einem z.B. vier Räder wenn man nur mit einem fahren kann, was nutzen einem 3 Fernseher, wenn man nur in einen reinschauen kann. Wenn man dann das „überwunden“ hat, dann kommen einen vielleicht die Gedanken was wirklich wichtig ist, was nichts kostet aber oft nur in Form eines Gutscheines um zu setzen ist – Thema Wellnesswochenende.
Was ist mit Liebe? Eine Streicheleinheit – einfach so, ein netter, alles sagender Blick, ein Kuss
Was ist mit Freundschaft? Wissen wo man hingehen kann, wenn man nicht mehr weiß wo hinten und vorne ist und wo nur ein Freund, Freundin helfen kann. Trifft man sich nur dann oder auch mal so auf einen Ratsch.
Was ist mit einem Lächeln? Einfach die Mundwinkel nach oben ziehen und Dein Gesicht und das Dir gegenüber geht offener und herzlicher durch die Welt.
Was ist mit Verständnis? Senioren, Kranken gegenüber die sich schwer tun etwas schnell zu begreifen. Kindern die ihren eigenen Weg gehen und manchmal auf Unverständnis treffen. Wie hieß es bei unseren Eltern immer: Lass macha, de wird se scho Herndl o’stassn. Leicht gesagt, wie ich heute immer wieder feststellen muss.
Was ist mit Zeit? Nur am schon angesprochenen Wellnesswochenende, wenn Feiertage sind, wenn einer krank ist oder am Sterben liegt.
Warum braucht man für manche Dinge immer einen Grund. Weil man ein Geschenk hergibt, nur wenn ein Grund dahinter ist, oder kann man auch schenken – einfach so?
Das diese fünf Geschenke immer bei Ihnen sind, deshalb bekommen sie nachher als kleine Erinnerung einen Schlüsselanhänger – einfach so

Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast. Und wenn es noch so wenig ist. Aber lebe es
Frere Roger, Taize (war Gründer und erster Prior der ökumenischen Bruderschaft von Taizé.)
Kindern könnte man das Evangeliums mit fünf Fingern erklären: You – did – it – to – me (Das habt ihr mir getan) laut Mutter Teresa. Ist es nicht so? Tut man was für sich oder doch immer für andere?
Zitate die da wären:
Wer sich der Liebe Gottes nicht wie ein Kind öffnet, wird sie nicht erfahren
Lasset die Kinder zu mir kommen, denn ihrer ist das Himmelreich
Wenn ihr Gott um etwas bittet und darauf vertraut, daß die Bitte erfüllt wird, dann wird sie auch erfüllt
Augen habt ihr und seht nicht, und Ohren habt ihr und hört nicht.
Der Sabbat ist um des Mensch willen geschaffen worden und nicht der Mensch um des Sabbats willen.
Eigentlich lauter schöne, Mut machende Sätze. Wenn wir nicht oft so kompliziert wären. Alles muss hinterfragt werden, kritisch alles hinterfragen, besser wissen, dabei sein wenn es um Events, Prozente, neu Mode geht. Man muss nicht immer der/die erste sein. Auch wenn man der zweite ist, ist meist noch genügend da. Was komisch ist, das erste was „eingespart“ wird ist der Glaube, der Gottesdienst, der Sonntag als „am siebten Tage sollst Du ruhn“ wird für Kurzausflüge oder bei Tagen der offenen Türen glattweg übersehen. Ich komme immer wieder d’rauf, daß der alte Terminkalender unserer Eltern und Großeltern gut war. Es war viel Arbeit von Montag bis Samstag. Der Sonntag war da zum Erholen. Gottesdienst, Frühschoppen, Essen, Mittagsschlaf, Spaziergang, Brotzeit ein bisserl Ferseh schauen und dann schlafen, weil die Woche wieder viel Arbeit mit sich brachte. Es ging, es hatte alles Platz, auch Feierlichkeiten und alles war gut.
Warum sind wir immer so wichtig??? Wie sagt ein Kollege von mir immer: Der Friedhof liegt voller unersetzbaren Menschen. Komisch und die Erde dreht sich trotzdem weiter und die Sonne scheint jeden Tag von neuen.

Ein paar Redensarten um Gott:
Um Gottes willen Gott sei Dank Dem Herrgott übergeben
Der Mensch denkt, Gott lenkt, Über Gott und die Welt reden,
Na ja, auch den hat Gott erschaffen Gott hat alle Menschen lieb
Ist schon viel, für was unser Gott alles zuständig ist. Es wird immer so als „Lückenfüller“ hergenommen. Spontane antworten, wenn einem was erzählt wird, egal ob es positiv oder negativ ist. Ist es nur immer Gottes Wille, wenn wer stirbt, wenn wer krank wird? Gott sei Dank, wenn er es überlebt, wenn eine Prüfung klappt, wenn mal wieder alles gut gegangen ist.
Dem Herrgott was übergeben und dann ihn einen guten Mann sein lassen. So geht es auch nicht. Bevor die Frage aufkommt: Wo ist/war Dein Gott? Warum hat er das zugelassen? Warum fällt ein Auto auseinander, wenn man es nicht pflegt? Dann könnte es zu spät sein. Klar, es gibt Schicksale, die begreifen wir Menschen nicht. Warum das so ist werden wir nie erfahren und auch nicht ergründen. Was nur wieder übrig bleibt für jemanden zu beten bzw. auch danken und bitten für alles was man selber erlebt.
Abschlussgedanken:
Was war und ist das nur für ein Jahr. Quasi gefesselt von Corona, eingeschränkt in seinen Freiheiten, für einige Belastendes auferlegt (Masken). Die Wirtschaft deutlichst reduziert, sie kämpft ums Überleben – sei es wirtschaftlich oder menschlich – und wir - wir gehen Wallfahrten.
Warum? Warum nicht? Wenn nicht jetzt, wann dann?
Wallfahrten und etwaige Gelübde sind entstanden, weil man etwas Schlimmes überstanden hat. Wir sind zwar noch mittendrin, aber haben es bis jetzt überstanden und das bleib hoffentlich so. Somit denke ich, dass diese Wallfahrt wieder mal für alles herhalten hat müssen: fürs Persönliche, für den Nächsten, für die Welt, für ein DANKE und ein BITTE.
Vielleicht war was dabei, was nützlich ist – und wenn es nur ein paar Stunden Luft holen war. Alles ist gut. Das ist vielleicht das einzige Nützliche an der Pandemie, dass man erkannt hat, dass es auch ruhiger geht, dass Familien zusammenkommen, dass nicht ein Termin den anderen die Hand gibt und das der, auf den man sich verlassen kann, da ist. Wir wissen ja nicht hinter welcher Person sich Gott versteckt…
Irgendwie werden wir das was kommt auch durchstehen. Wir wünschen Ihnen dazu viel Kraft, Humor, Nerven und immer den Blick für das wesentliche. Dazu noch ein bisserl Gottvertrauen.
Als Laie kann man nur Pfiate Gott – also behüt‘ Dich Gott sagen und den amtlichen Segen den erbitten wir uns von unserem Pfarrer.
Kommen sie gut nach Hause, erholen Sie sich gut und vielleicht bis nächste Jahr. Pfia‘ Gott.


Ehrlich gesagt, hätte ich nicht gedacht das es so ein schwieriges Thema gibt wie lachen. Lächeln, froh sein. Es ist gut gemeint, aber wie kann man was erzählen oder dass es lächerlich wird. Jetzt kommt der alte O aus I daher und erzählt was. Wenn der wüßte wie es mir geht, oder wie stellt er sich denn das vor. Ja es ist richtig. Trotzdem gibt es wieder ein paar Gedanken. Hören sie es sich einfach an (bleibt eh nichts anderes übrig). Könnte ja sein das doch was mit dabei ist.

Heute schon gelacht?
Welch ein lustiges aber auch schwieriges Thema für eine Wallfahrt. Aber warum nicht? Was hatten wir denn das letzte Jahr zum Lachen. Der komische Virus der uns an nichts Anderes mehr denken und reden läßt. Ein Thema das einem immer wieder einholt. Dann die Gewitter und Überschwemmungen – Gott sei Dank nicht bei uns. Jobs die auf der Kippe stehen und wenn man dann noch Corona-Scheidungen hat dann hat man den Gipfel erreicht. Und jetzt sollen wir lachen.
Es geht jetzt nicht darum das ich jetzt einen Witz nach dem anderen erzähle, oder man sich über andere lustig macht, also auslacht bzw. darüber lacht. Sondern es geht um den Rest des Guten, der vielleicht hinter jeder Tragik steckt. Es geht um die eigene Nase an der man sich hin und wieder packen soll, es geht um den zwischen den Zeilen zu lesen, was es vielleicht gutes zu entdecken gibt, es geht um persönliche Dinge bei denen man noch heiteres entdeckt. Es geht um alte Geschichten über die man heute noch lacht. Es geht um den Nächsten, den die kürzeste Verbindung zwischen zwei Menschen ist ein lächeln.
Es geht aber auch nicht darum den ganzen Tag grinsend durch die Gegend zu laufen. Das macht für andere wahrscheinlich einen etwas komischen Eindruck. Nein, die Lage ist ernst genug. Aber noch nicht so ernst, daß man das Lachen, lächeln, freundlich sein vergessen darf.

Über sich selber lachen.
Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich mit mir selber rede. Und dann lachen wir beide darüber.
Ein in sich sinniger Satz? Ein Wortspiel? Egal. Ein Gedanke der sinnvoll oder sinn frei ist. Falls darüber gelacht oder geschmunzelt wurde hat er sein Ziel erreicht. Ein bisschen über sich selber lachen. Muss ja nicht jeder mitbekommen. Haben wir dazu Zeit? Oft ist man verbohrt, weil ja wieder alles immer sinnvoll sein, perfekt sein muss? Sind nicht die spontanen Treffen (die es doch immer wieder geben soll) die Besten? Ohne Zwang oder „Protokoll“ was machen. Ein Nachbar kommt, ein Gespräch, ein Getränk (Staffelhoibe), ein kleiner Plausch, ein Lachen, ein gemütlich sein. Was gibt es schöneres als was spontanes, Verrücktes zu machen? Ob ein Leben am Ende sinnvoll war oder nicht wer will es beurteilen? Das Leben ist für jeden einzelnen, für sich selber sinnvoll, weil man davon überzeugt ist. Jemand sagt uns mal: Das Wort Retabel oder sich rentieren gibt es bei ihm nicht. Wenn er meint es ist gut dann wird es gemacht.
Und wann haben wir dafür noch Zeit was Spontanes zu tun? Trotz diesem Virus, der uns doch eingebremst hat, haben wir mittlerweile wieder so viel zu tun, dass für spontan nichts bleibt? Hat der Virus doch nicht unsere Gedanken geändert? Haben wir noch nicht erkannt, dass es „anders“ auch geht? Wenn man gemeint hat, dass man vieles machen „muss“ – es ging auch ohne dieses „muss“. Und komisch, die Welt dreht sich weiter. Wie beruhigend.


Der Welt was gutes, frohes abgewinnen
Wie soll das denn gehen? Die Welt ist eigentlich eine einzige Katastrophe. Corona, CO2, Klimawandel, Reiche fliegen ins All anstatt die Millionen an arme zu spenden. Landwirtschaft, Agrar bekommt immer mehr auflagen mit mehr oder weniger Sinnhaftigkeit, Lebensmittel werden wie am Fließband produziert mit teilweisen erbärmlichen Zuständen für die Mitarbeiter, Preisabsprachen zwischen Konzernen, Pharmaindustrie und weiß was ich noch alle. Kann eine Friday for Future das retten, die aber gleichzeitig auch ihren Abfall liegen lassen?
Nein, die schaffen es nicht und der einzelne auch nicht. Hier braucht man ein riesen Umdenken bevor die Katastrophe kommt. Aber woher dieses Umdenken nehmen? Ich denke es wäre einfach.
Wenn man einfach lebt und leben läßt. Wenn man vorsichtig mit dem umgeht was uns geschenkt ist. Wenn man die Umwelt nicht nur rodet, sondern auch anpflanzt. Wenn man sich nur das holt was man braucht und nicht bräuchte. Wenn man menschlich miteinander umgeht und nicht immer alles in monetären (also Geld) sieht. Wenn man seinen Nächsten liebt wie sich selbst.
Eigentlich kann man darüber nur noch lachen. Woher soll das Umdenken kommen. Es geht nur mit Fröhlichkeit und nicht Verbohrtheit. Mit einem lächeln und nicht böse schauen. Mit einem zuhören und nicht taub sein. Mit einem „nicht so wichtig nehmen“ sondern einfach mit dabei sein.
Wenn das alles kommen soll, da hilft nur noch beten.


Was kann mir schon am Morgen ein Lächeln ins Gesicht zaubern?
Beginnen wir doch den morgen mal mit guten Gedanken und nicht mit der Zeitung oder den neuesten News im Internet. Man kann doch froh sein, dass man jeden Tag aufstehen kann, das die Familie gesund ist, Kinder die auf keiner schiefen Bahn sind. Das man in die Arbeit gehen kann. Sei es daheim oder bei einem Arbeitgeber. Das der Partner da ist, die Eltern leben, Geschwister da sind. Wenn bzw. weil die Familie zusammenhält weil vertrauen da ist und nicht alles auf die Goldwaage gelegt wird.
Wenn der Tag beginnt dann nicht erschrecken oder jammern was man alles nicht hat, sondern freuen über das was man hat. Ist ihnen schon mal der Gedanke gekommen, dass es sein könnte, dass andere dafür neidisch sind. Den Tag laufen lassen und sich die positiven Sachen merken. Wenn man hilft oder geholfen wird, wenn man Gespräche hat oder auch schweigen darf. Wenn man positives erlebt und bei negativen dingen wen hat, der einen zuhört.
Schlechte Nachrichten sind aus der Welt nicht zu streichen. Es brennt, es brodelt, es gibt Krieg und Flucht. Mit dem muss man zurechtkommen. ABER, es gibt aber auch positive Nachrichten (Motorradkonvoi für Kevin, 6 Jahre, Krebs, letzter Wunsch, moderne Medien, 10-15T Motoräder), die einem immer wieder die Waage zwischen positiven und negativen halten sollten.

Redewendungen / Zitate / Sprüche aus dem Internet mit Bemerkungen:

Lukas Kapitel 6, Vers 21: Selig seid ihr, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. – Es gehört somit beides dazu: lachen und weinen, Traurigkeit und Frohsinn, Gut und Böse
Lachen ist eine Brücke – zwischen zwei Menschen, zwischen Jung und Alt, Mann und Frau, Freunde und Fremde
Nimm dir Zeit zu lachen, dass ist die Musik der Seele – lachen und für eine gewisse Zeit die Probleme vergessen und somit wieder die Seele volltanken.
Lachen ist für die Seele dasselbe, wie Sauerstoff für die Lungen ( Luis de Funes) – und wer braucht in dieser Zeit nicht jeden Atemzug Luft
Wer alles mit einem Lächeln beginnt, dem wird das meiste gelingen – Mir Freude an die Arbeit, mit dem ersten Schritt beginnen auch wenn der Weg weit ist. Sehen was entsteht und sich freuen, wenn es gelingt. Bei einem Fehlschlag einfach wieder neu anfangen. Getreu dem Motto: Hinfallen, Aufstehen, Krone richten weitergehen
Der Humor sorgt dafür, dass die Bösartigkeit des Lebens uns nicht ganz und gar überwältigt (Charly Chaplin) – Manchmal schlägt man seinen Feind mit einem Lächeln. Wenn man unsere Politiker anschaut wie verbohrt die manchmal sind. Na ja ein immer lächelnder vielleicht zukünftiger Kanzler ist auch nichts.
Das Glück kommt zu denen die lachen (japanisches Sprichwort) – Freundlichkeit steckt an
Das lächeln, daß du aussendest, kehrt zu dir zurück (japanisches Sprichwort) – getreu dem Motto: so wie man in den Wald hineinschreit so kommt es auch wieder raus. Menschlicher Umgang hat Menschlichkeit zur Folge
Nichts in der Welt wirkt so ansteckend wie lachen und gute Laune (Charles Dickens-Schriftsteller)
Wer tränen lacht, braucht sie nicht zu weinen (Erhard Blank)
Der verlorenste aller Tage ist der, an dem man nicht gelacht hat (Nicolas Chamfort) – geht’s ihnen auch so, wenn man am Abend im Bett liegt und sich frägt über was man sich alles geärgert hat und sich dann noch mehr ärgert, weil man es nicht mit etwas Humor getragen hat. Ein Vorsatz für den neuen Tag.
Lachen und Lächeln sind Tor und Pforte, durch die viel Gutes in den Menschen hineinhuschen kann (Christian Morgenstern) – frägt sich nur, warum machen Menschen dies nicht wahrhaben wollen.
Gott ist ein Komödiant, der vor einem Publikum spielt, das zu ängstlich zum Lachen ist (Voltaire) – das schlimme ist, daß manchmal das Evangelium als Drohbotschaft und nicht als Frohbotschaft verkündet und aufgenommen wird. Ein Glaube der Angst macht, kann kein guter Glaube sein. Unser Glaube würde uns motivieren und auffangen.
Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt. (Joachim Ringelnatz) – ist oft schwierig und immer wieder regt man sich auf. Ist menschlich. Kann man sich nicht vornehmen, daß man ruhig bleibt, lieber tief durchatmen. Schwierige Übung aber wenn sie gelingt dann hat man mehr davon.


Schlussgedanken Wallfahrt 2021

Am Ende einer Wallfahrt (und das geht ihnen wahrscheinlich genauso wie denen die es hergerichtet haben) fragt man sich was die letzten Stunden gebracht haben. Was kann man mitnehmen, was ist hängen geblieben. Ob jetzt die Wallfahrt lustig war, ob sie mal gelacht oder gelächelt haben, ob sie was Textliches oder von einem Gespräch was mitnehmen können oder ob die Füße doch so weh tun, daß man nur noch an die denkt – ja das muss jeder für sich entscheiden.
Damit sie auf jeden Fall was mitnehmen können hat es schon einen Kugelschreiber gegeben. Die restlichen dürfen auch mitgenommen werden. Warum einen Kugelschreiber. Jetzt könnt man sagen: Mia is nix bessers eingefallen oder vielleicht ist doch der Gedanke besser, daß ich meine, daß trotz modernen Medien, Smartphon usw. ein Kugelschreiber immer wieder in die Hand genommen wird. Sei es für eine Einkaufsliste, für einen Eintrag im Kalender, für eine Notiz an die Familie oder sogar für einen ganz „altmodischen“ Brief oder Karte. Wobei man hier immer wieder hört wie schön es ist, wenn man was Selbstgeschriebenes bekommt.
Vielleicht hilft der Kugelschreiber sie schon positiv auf das Ereignis einzustimmen. Wenn man gut gelaunt zum Einkaufen geht ist es gar nicht so dramatisch – selbst für uns Männer. Oder wenn man in Kalender eine Geburtstageinladung oder andere Termine einträgt – vielleicht wird es gar nicht so schlimm wie man meint.
Wie auch immer – wir wünschen ihnen egal was kommen mag immer den Blick für das Positive das im Leben kommt. Falls was Trauriges sein sollte, die Hoffnung das es wieder besser wird, falls es aussichtslos sein sollte das Licht am Ende des Tunnels, bei einem Streit das Lächeln zur Versöhnung und wenn nichts irdisches mehr hilft auf jeden Fall das Gottvertrauen bzw. den „Draht nach oben“ das einem immer wieder weiter hilft und ohne das es auch nicht geht.

So wünschen wir ihnen weiter eine gute, gesunde, positive Zeit in der Hoffnung das wir uns spätestens in einem Jahr wieder sehen. Behüte sie Gott oder auf bayrisch Pfiai Gott und fragen sie sich immer: Heute schon gelacht?